Die Frage ist nicht, ob ein professionelles Video anders ist – es ist offensichtlich anders. Die eigentliche Frage ist: Warum? Lasst uns also auf eine unterhaltsame Reise durch die Kunst der Bildkomposition gehen, auf der Suche nach der Antwort, warum dein Urlaubsvideo einfach nicht wie ein Tarantino-Film aussieht.
"Das Auge isst mit" - bei jedem Bild und bei der Komposition
Stell dir vor, du sitzt in einem schicken Restaurant, und der Kellner serviert dir das perfekte Steak. Du siehst die kunstvoll arrangierten Beilagen, die zart schmelzende Sauce, die genau im richtigen Winkel über das Fleisch träufelt – du weisst, du bist hier, um zu geniessen. Genau so ist es auch beim Film. Ein professionelles Video lässt das Auge „essen“ – mit Genuss und Hingabe. Es geht nicht nur darum, was du siehst, sondern wie du es siehst. Roger Deakins, der Mann, der für den Begriff „Cinematography“ (Filmkunst) wahrscheinlich ein eigenes Wörterbuch hat, sagte einmal: „Komposition ist der Unterschied zwischen dem, was du siehst, und dem, was du fühlst.“ Ein Blickwinkel hier, ein Lichtstrahl da – und plötzlich ist das Bild mehr als nur ein Bild, es ist eine Emotion auf Leinwand. Jedes Element, das man im Film wiederfindet, hat also nicht nur seine Darseinsberechtigung, sondern wurde in der Regel willentlich platziert.
Licht – das Geheimnisvolle im Banalen
Jeder von uns hat mal eine Lampe eingeschaltet, richtig? Aber was ein DoP (Director of Photography = Chef Kameramann/frau) mit Licht macht, ist ungefähr so weit von unserer alltäglichen Lichtschalter-Betätigung entfernt wie ein Picasso-Gemälde von einem Strichmännchen. Der legendäre Vittorio Storaro, auch bekannt als der Da Vinci des Lichts, sagte: „Licht ist eine Metapher. Es ist Leben, es ist Energie, es ist das, was die Welt erschafft.“ Das macht meine Schreibtischlampe gleich viel spannender! Und macht aus den einfachen Linien des Strichmännchens, dann doch wieder den Picasso.
In professionellen Videos ist Licht nicht einfach nur da, um die Szene auszuleuchten. Nein, Licht ist ein Charakter, eine Stimme, die manchmal flüstert und manchmal schreit. Es kann eine Szene in ein traumhaftes Paradies verwandeln oder in eine finstere Hölle. Bei deinem selbstgemachten Video hingegen scheint das Licht meist einfach nur da zu sein, weil… na ja, weil es eben hell sein soll. Siehst du den Unterschied? Finde hier noch mehr Infos zur optimalen Beleuchtung.
Die Macht der Farben – Oder warum dein Video so bunt wie ein Jahrmarkt aussieht
Farben sind für einen DoP das, was Gewürze für einen Sternekoch sind. Ein Hauch von Rot hier, ein Schuss Blau dort – und plötzlich hast du die visuelle Version eines Fünf-Gänge-Menüs vor dir. Nimm Wes Anderson, den Mann, der die Pastellfarbe praktisch erfunden hat. Seine Farbpalette ist so durchdacht, dass du selbst in einem Schwarz-Weiss-Film die Farben „sehen“ würdest. Wes hat einmal gesagt: „Farben sind nicht einfach nur da, um schön auszusehen. Sie sind da, um die Geschichte zu erzählen.“
Schau dir mal dein letztes Video an. Sind die Farben zufällig? Und genau hier liegt der Unterschied. Ein Profi setzt Farben so ein, dass sie die Emotionen unterstreichen, den Ton der Szene verstärken und Sinn ergeben oder einfach nur dem Zuschauer sagen: „Hey, sieh mich an, ich bin mehr als nur hübsch!“ Dein Video ist bunt oder vielleicht grau? – aber ist es auch durchdacht bunt oder grau? Eben.
Kameraarbeit: „Spiel mal mit der Kamera… aber bitte richtig!“
Ein häufiges Missverständnis ist, dass man einfach eine Kamera nimmt, auf Record drückt und fertig ist das Meisterwerk. Nicht ganz... Es gibt einen Grund, warum Leute wie Emmanuel Lubezki, der Meister des „One Take“, dreimal den Oscar gewonnen haben. „Eine Kamera sollte sich nicht nur wie ein Zuschauer fühlen, sie sollte der Zuschauer sein“, sagte Lubezki einmal.
Stell dir vor, du bist auf einer Achterbahn ganz vorne. Das ist die Kamera eines Profis – sie bringt dich mitten ins Geschehen, lässt dich die Höhen und Tiefen der Handlung spüren. Bei deinem Video hingegen sitzt die Kamera wahrscheinlich wie ein mürrischer Fahrgast in der letzten Reihe, der sich fragt, warum er überhaupt eingestiegen ist. Ein Profi weiss, dass jede Bewegung der Kamera eine Bedeutung hat – und dass ein falscher Schwenk das Publikum aus der Illusion reissen kann. Solche "gekonnten" Bilder und Emotionen sind übrigens in der Werbung genau so wichtig wie in einem Kinofilm.
Schnitt: Mehr als nur „Schnipp, schnapp, Bild ab“
Wenn es ums Schneiden geht, dann betreten wir den Bereich der „unsichtbaren Kunst“. Walter Murch, Meister des Filmschnitts, erklärte einmal: „Der Schnitt ist die Schaffung einer unsichtbaren Verbindung zwischen zwei Bildern, die im Kopf des Zuschauers eine neue Bedeutung erzeugt.“ Wow, das klingt fast schon esoterisch, nicht wahr? Aber es ist genau das, was den Unterschied ausmacht. Ein professionelles Video ist geschnitten wie ein perfekt gespieltes Musikstück – jeder Schnitt ist ein Schlag, ein Rhythmus, der die Geschichte weiterträgt.
In deinem Video sieht man vielleicht jede Aufnahme als Einzelstück, als würde es sagen: „Hey, schau mich an, ich bin ein eigenständiges Kunstwerk!“ Aber in einem professionellen Video fliessen die Aufnahmen ineinander, als wären sie nie getrennt gewesen. Das ist die wahre Kunst des Schnitts.
Erfahrung: Warum der Profi das Steak serviert und du noch den Grill anwirfst
Zu guter Letzt wäre da noch die Erfahrung. Ein professioneller DoP hat nicht nur eine Kamera und ein paar gute Ideen – er hat die Schlachten erlebt, die langen Nächte, die kreativen Krisen, die grossartigen Triumphe. „Film ist eine Kunst, die man durch Erfahrung lernt,“ sagte der grosse Gordon Willis, der „Prinz der Dunkelheit“, der mit seiner Arbeit an Der Pate die Definition von Bildkomposition revolutionierte.
Dein Video mag cool sein, keine Frage. Aber das Video eines Profis hat diese gewisse Tiefe, diese Geschichten hinter den Geschichten, die man nur durch Erfahrung erlangen kann. Das ist es, was es letztlich „anders“ macht – und warum wir es lieben, diese Filme zu sehen. Dabei geht es nicht um Realität, sondern um ein Gefühl des Bekannten oder Unbekannten. Beides zieht uns gleichermassen an, einmal wärmend ein anderes Mal neugierig. Filmen will also effektiv gelernt sein und wird wie ein guter Wein mit den Jahren noch reifer.
Es ist mehr als nur der Blick durch das Objektiv
Warum ist ein professionelles Video also doch anders? Es ist anders, weil die Menschen, die es machen, anders sehen. Sie sehen nicht nur das Bild, sie sehen die Geschichte, die es erzählt. Sie sehen das Licht, das die Stimmung formt, die Farben, die die Emotionen hervorrufen, die Kamera, die den Zuschauer in den Bann zieht, den Raum, der die Szene umgiebt, und den Schnitt, der alles zusammenführt. Ein professionelles Video ist mehr als die Summe seiner Teile – es ist ein Werk, das dich spüren lässt, was der Regisseur dir sagen will.
Und genau deshalb ist ein professionelles Video doch anders – weil es dich in eine andere Welt entführt, dich dort festhält und dir das Gefühl gibt, etwas Grosses erlebt zu haben.
Was hat das nun alles mit Video & Photoworkers.ch zu tun?
Wir sind zwar keine Kinofilmproduktionsfirma aber trotzdem wissen wir sehr gut, wie Licht und Kamera (= die Perspektive) auszwählen und einzusetzen ist, um Stimmungen und Emotionen zu erzeugen, auch in einem Corporatevideo oder kurzen Werbeclips. Wir sind leidenschaftlich im Filmprojekt drin UND verstehen genau so gut dein Ziel als Kunde. Sozusagen das Beste aus Kunst und Business!
Frag doch einfach mal nach, was wir alles können.
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